Donnerstag, 6. Dezember 2012

Nach den Sternen greifen

Die-Sterne-am-Himmel

Ihr Lieben,

Wir kennen das doch alle - Wir alle wollen nach den Sternen greifen, wir setzen uns Ziele, haben Träume und wenn wir Nachts auf unseren Balkonen in den Himmel schauen - Gesetz dem Fall es ist NICHT Winter - und eine Sternschnuppe (oder ein Flugzeug das wir für eine halten) vorbei fliegen sehen fällt uns allen sofort dieser eine, ganz besondere, Wunsch ein und wir Hoffen, wir drücken die Daumen, dass dieser Wunsch in erfüllung geht.

Ziele. Träume. Hoffnungen. Wünsche. Jeder von uns hat sie - die Frage ist nur wie weit jeder einzelne von uns gehen würde um sie sich zu erfüllen. Was würden wir riskieren? Was opfern?

Eine Freundin von mir, ihr Name war A., sagte einmal, dass Menschen Ziele, Hoffnungen, Wünsche und Träume brauchen um zu überleben, um weiter zu machen, mit ihren Leben, die eben ganz und gar nicht perfekt und immer glücklich und friedlich verlaufen. Sie sagte aber auch, dass nur 1/3 unserer Träume und Ziele auch tatsächlich Wirklichkeit werden würden.

Wir müssen uns also fragen: Was wollen wir? Wonach sehnt sich unser Herz? Was sind unsere tiefsten und geheimsten Wünsche und Träume?

Vor nicht ganz einem halben Jahr wäre ich in der Lage gewesen ganz genau aufzuzählen was ich vom Leben erwarte, was meine Sterne sind, wonach ich strebe.
Ich wollte eine Familie sein, ich wollte einen kalten Wintertag und M. auf den Knien, in der Hand eine Tiffany Schachtel mit einem Ring, ich wollte Jimmy Choo Ugg Boots und einen kleinen Hund, ich wollte Ms Hand in meiner während wir Farbe für die Wände unserer Wohnung aussuchen.

Die Frage ist: Wofür entscheiden wir uns? Ist es dieses Märchen Leben das wir alle ingeheim immer noch hoffen zu bekommen, ein Prinz auf einem weißen Pferd, ein Ring, ein weißes Kleid, Sicherheit, Liebe, Vertrauen ...
Oder entscheiden wir uns am Ende für die Wirklichkeit? Das wahre Leben, mit all den Hürden und Steinen ...

Wir werden nie aufhören nach den Sternen greifen zu wollen - Die Frage ist nur, haben wir zu große Ansprüche an uns selbst?

Alles muss auf den Kopf gestellt werden

IhrLieben,

Kennt ihr das, wenn man alles auf den Kopf stellen muss um irgendwie wieder zum Alltag zurück zu finden? Wenn alles was man einmal hatte plötzlich nicht mehr da ist und man vor einem Haufen - entschuldigt meine undamenhafte Ausdrucksweiße - Scheiße steht, der am Ende auch noch stinkt?

Mein Haufen Scheiße war ich selbst, Heute Morgen im Badezimmerspiegel. Als ich mich selbst, mit einem Schockoriegel tanzend, auf mein kaputtes Handy das ca. seit dem 19. Jahrhundert keine Nachricht mehr empfangen hatte, starrend, mit verschwollenen Augen und einem ziemlich beachtlichen Pickel auf meiner Nasenspitze, vorfand.
Das war auch der Moment in dem ich Begriff, dass nichts helfen würde - Nichts konventionelles zumindest. Ich hatte mich bereits einen Monat lang nur von Schockolade, Chips und Pizza ernährt und dementsprechend sah ich auch aus. Meine Haare hatten seit ca. einem Jahrhundert keinen Conditioner mehr gesehen und meine Nägel - Nun ja, ich denke sie werden sich nie mehr erholen.
Aus dem angeschaltenen Computer sang mir Taylor Swift entgegen: "We're never, ever, ever getting back together" während sie sich einmal um sich selbt drehte und zu ihrer eigenen Musik hüpfte.

Fressattacken, Tonnen voll mit Schockolade, keine einzige SMS auf dem Handy, Liebeslieder, abgeknabberte Nägel und kaputte Haare. Jedes erdenkliche Klischee betreffend "Was tun wenn ER uns verlassen hat" habe ich bereits meisterhaft und nur zu genüge erfüllt.
Was also noch? Was muss Frau noch tun um dieses Miese Gefühl in Bauch und Herz, dass sich dort breit gemacht hat seit der Sekunde in der die Worte "Es ist Vorbei", in meinem Fall die SMS, fielen loszuwerden?

Meine Therapeutin empfahl mir zwei Sachen:
1) Finde heraus wer du bist
2) Stell deine Welt auf den Kopf

Meine Therapeutin ist eine sehr alte, sehr weise Frau der man eigentlich nie irgendetwas vormachen kann. Irgendwann möchte ich auch Therapeutin werden und ich denke ein klein bisschen sein wie sie.

Ein wenig später fand ich mich also in meinem Wohnzimmer wieder. Mein Wohnzimmer - nur zur Information - ist eigentlich nicht MEIN Wohnzimmer. Es gehört meiner Mutter, so wie das Zimmer in dem ich wohne und eigentlich das ganze Haus + Garten. Ihr fragt euch jetzt sicher warum das so ist - denn welche selbstständige, erwachsene, überaus inteligente, 20 jährige lebt denn heutzutage noch zuhause?
Nun ich kann es euch sagen: ICH. Da mein Freund, bzw. mein EX Freund und im weiteren nur noch Mr. M. genannt, direkt vor Abschluss eines verpflichteten Kauffertrages für eine 60qm Wohnung, Kauf einer kleinen Chi Hündin und meiner wirklich wichtigen Matura-Abschlussprüfung die ich übrigens deshalb erst beim zweiten Termin bestanden habe, beschlossen hatte, dass er sich doch kein gemeinsames Leben mit mir, und dem Hund den ich jetzt übrigens bei mir zuhause habe, vorstellen könne.

Da war ich also, in meinem Wohnzimmer, dass genauer gesagt nicht meines ist, und stelle mein Leben auf den Kopf. Da ich nicht weiß wie man sein Leben auf den Kopf stellt um daraus positive Resultate zu erziehlen, wie meine Therapeutin sagt, hatte ich beschlossen nicht mein Leben sondern einfach mich selbst auf den Kopf zu stellen.

Während ich also auf dem Kopf stand befasste ich mich, auf sehr philosophischer Gedankenstufe, mit der Frage: "Wer bin ich?"

Wer bin ich?
Ich bin das Mädchen das zwei Mal vom selben Typen verlassen wurde, einmal per SMS
Ich bin das Mädchen das BIWI studiert weil ich die Aufnahmeprüfung für Psychologie nicht machen konnte ohne eine bestandene Matura die etwas länger dauerte da Mathematik nicht mein Spezielgebiet war
Ich bin das Mädchen das keinen Vater hat, weil er nochmal heiratete und sich seither weniger als drei Mal im Jahr meldet außer er möchte mich mal wieder vor Gericht sehen
Ich bin das Mädchen mit der toten Freundin und dem Abschiedsbrief in der Schublade, den ich nicht lesen kann
Ich bin das Mädchen mit den 10kg Schokolade zu viel auf den Rippen und den jetzt viel zu kleinen Klamotten im Schrank
Ich bin das Mädchen ohne Sex
Ich bin das Mädchen mit den kaputten Haaren und den abgeknabberten Fingernägeln
Ich bin das Mädchen mit Shopping-Sucht
Ich bin das Mädchen das sich beim eintippen ihres Namens vertippt hat und nun MadEmoiselle anstatt Madmoiselle Isabella heißt
Ich bin das Mädchen das nicht weiß wer es ist.

Ihr sehr es ist ziemlich schwer herauszufinden wer man ist und wodurch man selbst sich identifizieren möchte.

Jetzt bin ich das Mädchen das ihr Leben auf den Kopf stellt.
Und alles wird immer anders bleiben.

CU

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